Title

Die 5 wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiches Vendor Managed Inventory

02/15/23
Peter Gatzen

Mit Vendor Managed Inventory (VMI) werden Lieferketten effizienter gestaltet. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten können mit VMI wichtige Lieferanten tiefer in die eigene Wertschöpfungskette integriert und zu strategisch bedeutsamen Geschäftspartnern weiterentwickelt werden. Die Umkehrung des Bestellprozesses hin zu einem lieferantengesteuerten Bestandsmanagement sorgt für einen konstanten (Nach-)Fluss an benötigten Gütern. VMI wird, für gewöhnlich in Kombination mit elektronischem Datenaustausch (EDI), bereits seit geraumer Zeit in vielen Branchen eingesetzt.

Damit VMI reibungslos funktioniert und die gewünschten Effizienzgewinne realisiert werden können, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. In diesem Blog-Artikel wollen wir uns die 5 wichtigsten Faktoren für erfolgreiches VMI genauer ansehen.

 

Nummer 1: Vertrauen & Regelmäßigkeit

Die Einführung von VMI sollte nur für bestimmte Lieferanten in Betracht gezogen werden. Lieferanten, mit denen nur eine sporadische Geschäftsbeziehung besteht, sind dabei auszuklammern. Der Weg zu einem erfolgreichen VMI kann mitunter etwas länger sein, weshalb er nur gemeinsam mit langjährigen Lieferanten sinnvoll ist, die das eigene Unternehmen in einer gewissen Regelmäßigkeit mit Gütern beliefern, mit denen bereits eine Vertrauensbasis besteht und die wichtig für das eigene Geschäft sind.

Passt ein Lieferant in dieses Profil, sollten Sie das Thema VMI auf die gemeinsame Agenda setzen!

 

Nummer 2: Technische Voraussetzungen

Neben der Zeit, die der Aufbau von Vendor Managed Inventory in Anspruch nimmt, müssen auch die richtigen technischen Voraussetzungen geschaffen werden bzw. auf beiden Seiten erfüllt sein. Ohne gewisse Dinge funktioniert VMI einfach nicht richtig: Dazu gehören ein ERP-System (auf beiden Seiten!), eine passende VMI-Software und die Fähigkeit zum elektronischen Datenaustausch (EDI). VMI-Prozesse basieren klassischerweise auf EDI und erreichen so die gewünschte Effizienzsteigerung in der Supply Chain.


MEHR VMI-WISSEN? Lesen Sie jetzt unser White Paper “Effizientes Supply Chain Management mit Vendor Managed Inventory”: ZUM DOWNLOAD


 

Nummer 3: Produktauswahl

Nicht alle Produkte bzw. Güter sind für VMI-Prozesse geeignet. Güter, von denen nur geringe Mengen benötigt oder die nur sehr selten neu bestellt werden, passen nicht zum Kerngedanken von Vendor Managed Inventory. Die Güter sollten zum einen standardisiert sein und zum anderen einer stabilen Nachfrage unterliegen. Der Optimalfall für VMI sind die “Schnelldreher”: Güter, die einen hohen Lagerumschlag haben und deshalb oft und in signifikanten Mengen nachgeliefert werden müssen.

Unser Tipp: Besprechen Sie mit Ihren Lieferanten (bzw. mit denen, die die erste Voraussetzung erfüllen), welche Güter/Produkte für VMI geeignet sein könnten. Erarbeiten Sie gemeinsam eine Prioritätenliste, auf die sich beide Seiten einigen können, bevor Sie mit VMI starten.

 

Nummer 4: Klarheit über Verfahren & Spielregeln

Damit Einführungsprojekt und laufender Betrieb reibungslos und ohne Missverständnisse ablaufen können, ist es immens wichtig, dass sich beide Parteien zu Beginn auf klare Regeln einigen. Diese sollten schon für das Einführungsprojekt festgelegt werden (Projektbeteiligte, Aufgabenverteilung, Reporting/Controlling usw.). Für den laufenden Betrieb muss klar definiert sein, in welchen Fällen was geschieht (max. Bestell- und Liefermengen, Sonderbedarfe, Regeln zur Mengenoptimierung usw.). Dazu gehört auch, Prozeduren im Falle von Systemausfällen oder anderen Unterbrechungen festzulegen sowie den Umgang mit nicht definierten Produkten zu klären.

 

Nummer 5: Das passende VMI-Verfahren auswählen

Bei der Einführung von VMI stehen Sie vor der Qual der Wahl, denn es gibt gleich drei Arten von VMI. Alle drei Verfahren haben ihre eigenen Vorteile und Nachteile, die von der individuellen Situation abhängig sind. Diese drei VMI-Verfahren gibt es:

  • Continous Replenishment
  • Klassisches VMI
  • Konsignationsbestand

Mehr zu den Merkmalen der drei VMI-Arten, weiteres Grundlagenwissen und Tipps für die Einführung finden Sie in unserem White Paper “Effizientes Supply Chain Management mit Vendor Managed Inventory”: ZUM DOWNLOAD

 

Author Bio

Peter Gatzen

Head of Marketing bei Esker Deutschland

German
Author Photo: 
Top