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Verpflichtende elektronische Rechnungsstellung für B2B in Belgien beschlossen - was das für Ihr Unternehmen bedeutet

03/6/24
Christina Anthuber

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Belgien war europaweit mit einem Mehrwertsteuerloch von etwa 14% der erwarteten Einnahmen eines der am meist betroffenen Länder im Jahr 2020, wenn es um nicht abgeführte Steuereinnahmen geht. Quantitativ belief sich die Zahl auf - zum Vorjahr noch gestiegene - knapp 4,8 Milliarden Euro. Die Lücke verkleinerte sich im Jahr darauf stark, sodass sie im Jahr 2022 nur noch 2,53 Milliarden Euro betrug. Eine Vorhersage kommender Einnahmen ist so fast nicht möglich. Daher ist es kaum verwunderlich, dass sich auch die belgische Regierung der Vielzahl an Ländern anschließt, die planen, die elektronische Rechnungsstellung für inländische Unternehmen und den B2B-Handel verpflichtend einzuführen. Wie wird die Umstellung der nicht bereits freiwillig teilnehmenden Unternehmen umgesetzt? Welche Plattform wird genutzt? Und welche Maßnahmen drohen bei Nichteinhaltung? Die Hintergründe, Eckdaten und technische Voraussetzungen finden Sie im Folgenden kompakt zusammengefasst.

Zeitplan & Geltungsbereich
Die Ziele der neuen Richtlinie beschreibt die belgische Regierung in mehreren Kernpunkten, die durch die Umsetzung verbessert werden sollen: Die durchgehende Digitalisierung aller Wirtschaftsbeteiligten, sowie positive Nebeneffekte, wie Senkung der Arbeitslosenquote, geringere Armut oder Stärkung der Kaufkraft für die Gesellschaft und die Etablierung von Anreizen für Investitionen. Haupttreiber ist die Digitalisierung der inländischen Wirtschaft und eine Modernisierung der Mehrwertsteuergesetze. Mit dem neuen Gesetz sollen die Umsatzsteuereinnahmen steigen, Steuerhinterziehung bekämpft und eine Überwachung der Rechtskonformität vereinfacht werden.
Alle Unternehmen, die mit öffentlichen Behörden der Belgischen Regierung in Geschäftsbeziehungen stehen (B2G) und Rechnungen ausstellen, werden stufenweise bereits ab März 2024 auf die Verpflichtung zur E-Rechnung umgestellt. Die Umstellung erfolgt auf Basis des jährlichen Unternehmensumsatzes und wird 2026 für alle Unternehmen abgeschlossen sein. Der Handel mit und für Endkunden im Konsumentenbereich ist grundsätzlich nicht von der Verpflichtung betroffen.

Das Gesetz im Bereich B2B soll ab dem 01. Januar 2026 ohne zeitliche Staffelung nach Unternehmensgröße direkt in Kraft treten. Ab diesem Zeitpunkt ist es nicht mehr möglich, Rechnungen unstrukturiert oder auf Papier auszustellen. Alle Firmen, die einen Sitz in Belgien betreiben, müssen die neuen Regelungen umsetzen. Jedoch gelten die neuen Vorschriften nicht für alle belgischen Unternehmen. Ausgenommen sind Steuerpflichtige, die den Gesetzen zur Steuerentlastung und -befreiung unterliegen, insolvente Unternehmen und Unternehmen, die lediglich steuerbefreite Aufträge durchführen.

Plattform & Format
Für die Übermittlung der Rechnungsdaten wird das bereits bestehende, europäische PEPPOL-Netzwerk (Pan-European Public Procurement OnLine) genutzt. In dem aktuell geplanten Modell werden Daten mit den betreffenden Unternehmen und den belgischen Finanzbehörden im XML-Format mit UBL 2.1 und CII (Cross Industry Invoice) ausgetauscht. Die Übertragung der Daten wird durch die Standards der BIS (Business Interoperability Specification) definiert. Auch die Möglichkeit zur Nutzung von EDIFACT wird sehr wahrscheinlich angeboten werden. Die Dienstleister fügen sich in dieses Modell als Mittler ein und übernehmen die Übertragung und konforme Formatierung der Rechnungen.

Strafen
Eine Nichteinhaltung der eingeführten Neuregelungen wird Strafen im Bereich der Ordnungswidrigkeit für kleinere Vergehen und Verzug vorsehen. Genaue Regelungen zu den Strafen werden noch bekannt gegeben und wir werden Sie darüber informieren, sobald weitere Informationen verfügbar sind.

Die Mandate zum verpflichtenden eInvoicing im B2B bleiben in den meisten Ländern ein Topthema der Politik. Mit Belgien ist nun ein weiterer EU-Mitgliedsstaat kurz vor der Ausrollung der neuen Gesetze. Für Ihr Unternehmen ist es also vorteilhaft, sich bereits jetzt mit diesem Thema zu beschäftigen, um eine reibungslose Umstellung zu gewährleisten. Sowohl für den Bereich B2B, als auch für die elektronische Rechnungsstellung bei Geschäften mit öffentlichen Behörden, ist Esker Invoice Delivery - die Lösung zum automatisierten Rechnungsversand - eine sehr gute Wahl. Und Ihre Compliance ist sichergestellt!

Bei allen Fragen rund um die elektronische Rechnungsstellung in Belgien und weltweit, wenden Sie sich an Esker und vereinbaren Sie einen persönlichen Beratungstermin mit unseren Experten!

 

ÜBER ESKER

Esker ist eine globale Cloudplattform, die entwickelt wurde, um strategischen Mehrwert für Experten und Expertinnen in Finanzbuchhaltungen, Einkauf und Kundenservice zu erschließen und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen zu stärken, indem es Prozesse in den Bereichen Order-to-Cash (O2C) und Procure-to-Pay (P2P) automatisiert. Die Lösungen von Esker werden weltweit eingesetzt und nutzen Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), um die Produktivität und die Transparenz im Unternehmen zu steigern. Zugleich wird damit die Zusammenarbeit von Kunden, Lieferanten und Mitarbeitenden gestärkt. Esker verfügt über Niederlassungen in Nord- und Lateinamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum. Die deutschen Standorte befinden sich in Feldkirchen b. München und Ratingen b. Düsseldorf. Das in Frankreich börsennotierte Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von 178,6 Millionen Euro.

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Christina Anthuber

Marketing Specialist bei Esker Deutschland GmbH

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