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Die E-Rechnung in Deutschland: Hintergründe, Vorteile und kommende Mandate

06/12/24
Peter Gatzen

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Die E-Rechnung hat sich in Deutschland im B2B-Sektor zu einer Pflicht entwickelt. Doch woher kommt dieser Trend, und welche Vorteile bringt die E-Rechnung mit sich? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Hintergründe, die gesellschaftlichen Auswirkungen und die kommenden Regelungen.
 

Hintergründe und Trends

Die Richtlinie 2014/55, die die Grundlage für die verpflichtende Einführung von E-Rechnungen im B2G-Segment darstellt, wurde bereits 2014 verabschiedet, mit dem Ziel, die E-Rechnung zur vorherrschenden Form zu machen. Die Umsetzung gestaltete sich in Deutschland aufgrund von Bund-Länder-Problemen etwas zäh. Dennoch wurden erste Schritte unternommen. Die E-Rechnung soll dazu beitragen, Mehrwertsteuerbetrug zu reduzieren und gesetzliche Pflichten zu erfüllen.

Die ViDA-Initiative der EU-Kommission zielt darauf ab, das geltende Mehrwertsteuerrecht zu modernisieren, die Kosten der steuerlichen Pflichten für Unternehmen zu senken und den Mehrwertsteuerbetrug in der EU wirkungsvoller zu bekämpfen.

Hier sind die wichtigsten Punkte:

Einheitliche EU-Mehrwertsteuerregistrierung (Single VAT Registration oder Single VAT ID): Die Kommission plant, Registrierungs- und Meldepflichten für grenzüberschreitend tätige Unternehmer zu vereinfachen. Zukünftig sollen alle Erklärungen in ihrem Ansässigkeitsstaat abgegeben werden können.
E-Invoicing und digitale Meldepflichten: Die Initiative beinhaltet neue Vorschriften im Bereich der elektronischen Rechnungsstellung und zielt darauf ab, die Digitalisierung der Meldepflichten zu fördern.
Besteuerung der Plattformwirtschaft: Die ViDA-Initiative berücksichtigt auch die Besteuerung von Plattformen und digitalen Marktplätzen.
Die EU-Kommission veröffentlichte ihren Vorschlag zur Änderung der Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie sowie der damit im Zusammenhang stehenden Durchführungsverordnungen im Rahmen der ViDA-Initiative.

 

Vorteile der E-Rechnung

  • Mehrwertsteuerbetrug: Durch die Digitalisierung können Betrugsfälle besser erkannt und bekämpft werden.
  • Umweltbelastung reduzieren: Weniger Papierverbrauch und geringerer Aufwand für Transport und Logistik.
  • Wettbewerbsvorteile: Schnellere Prozesse und einfacherer Austausch mit Partnern.
  • Europaweite Harmonisierung: Eine bessere Steuerbarkeit von Umsätzen.

 

Gesellschaftlicher Schaden durch Mehrwertsteuerbetrug

Die Zahlen für Deutschland sind groß, da es das größte VW ist. Relativ gesehen steht Deutschland jedoch gut da. In Italien wurde die E-Rechnung aufgrund großer Lücken bereits früh eingeführt. Auch südamerikanische Länder handelten früh, um Verluste durch Mehrwertsteuerbetrug zu minimieren.

 

Die Einführung in Deutschland

Das Wachstumschancengesetz bildet die Grundlage für die Einführung der E-Rechnung. Der Gesetzgeber drückt auf die Tube, und in 6,5 Monaten geht es los! Die drei Schritte zum Ende der Papierrechnung im B2B.

Ab 1. Januar 2025 müssen grundsätzlich alle Unternehmen (auch Kleinunternehmer) in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen. Der Versand von E-Rechnungen wird ebenfalls ab dem 1. Januar 2025 für alle Unternehmen zur Pflicht, allerdings wird es Übergangsregelungen geben. Alle inländischen Unternehmer sind ab 2025 zum Empfang von E-Rechnungen verpflichtet, soweit sie Leistungen von anderen inländischen Unternehmen erhalten.

Ab 1. Januar 2027 (Unternehmen mit mehr als 800.00 € Jahresumsatz )und 1. Januar 2028 (alle weiteren Unternehmen) wird auch der Versand von E-Rechnungen verpflichtend.

 

Fazit

Die E-Rechnung ist auf dem Vormarsch, und es lohnt sich, sich rechtzeitig darauf vorzubereiten. Die Vorteile überwiegen, und die gesellschaftlichen Auswirkungen sind positiv. Bleiben Sie auf dem Laufenden, um die genauen Umsetzungsregeln nicht zu verpassen! 

 

Author Bio

Peter Gatzen

Head of Marketing bei Esker Deutschland

German
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